Planungen zur Entwässerung Cumbach in Arbeit - ZWA und Stadt Rudolstadt stimmen sich ab

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Anfang September stimmten sich der Zweckverband Wasser/Abwasser Saalfeld – Rudolstadt (ZWA) mit der Stadt Rudolstadt zur Entwässerungssituation im Rudolstädter Ortsteil Cumbach ab. Seit zwei Jahren wird an möglichen Lösungsvarianten für die Entwässerung oberhalb der Kleingartenanlage gesucht, um die bestehende Mischwasserentlastung, welche mitten durch die Kleingartenanlage führt zu beseitigen. Historisch entwässerte das oberhalb der Gartenanlage befindliche Gebiet über einen Graben, der aber Zug um Zug beim Entstehen der Kleingartenanlagen verschwand. Die Folge ist, dass bei größeren Regenereignissen aufgrund fehlender Ableitung die Gärten überflutet werden.

Weiterhin kam es im neu ausgebauten Bereich der Straße „Am Gänsebach“, welche als Gemeinschaftsmaßnahme der Stadt Rudolstadt und des ZWA durchgeführt wurde, bei Starkregenereignissen zu Überflutungen.

Da das Entwässerungssystem in Cumbach vernetzt ist, müssen beide Problemfelder bei der Lösungsfindung betrachtet werden. Seit gut einem halben Jahr wurden im Auftrag des ZWA mehrere Lösungsansätze planerisch untersucht und erarbeitet. Ziel ist es, zum einen die Mischwasserentlastung durch die Kleingartenanlage zu beseitigen und andererseits die Überflutungen und Rückstauereignisse im Bereich „Am Gänsebach“ zu minimieren bzw. auf ein technisches mögliches Maß zu beschränken.

Die Ergebnisse wurden dem ZWA sowie der Stadt Rudolstadt im Beisein der Unteren Wasserbehörde von einem Planungsbüro aus Erfurt vorgestellt. So soll als Vorzugslösung ein Kanal, welcher einen Großteil der Ortslage Cumbach – insbesondere stark versiegelte Flächen aus dem Bereich der ehemaligen Bereitschaftspolizei – entwässert, durch eine geeignete Trasse durch die Kleingartenanlage geführt werden. Damit soll auch eine Entlastung der Kanalisation „Am Gänsebach“ erreicht werden. Konkretere Abstimmungen mit den Kleingartenvereinen sowie den betroffenen Pächter hinsichtlich der Trassenführung sind für die nächsten Wochen geplant.

Für eine Entlastung des Bereiches „Am Gänsebach“ ist zum anderen eine Trennung der Oberflächenwässer vom Schmutzwasser vorgesehen. Die angrenzenden Straßen und Grundstücke wie „Am Brauhaus“, „Querweg“ und „Kirchweg“ und eventuell auch „Pestalozzistraße“ sollen mit Aufbau eines Trennsystems, wobei der Regenwasserkanal direkt in den Gänsebach entwässert, umstrukturiert werden. Damit wird eine entscheidende Entlastung des neuen Mischwasserkanals erwartet.

Erste Maßnahmen wurden bereits durch die Stadt Rudolstadt realisiert, indem eine Abkopplung der Außengebiete erfolgte. So wurde die Möglichkeit geschaffen, dass das aus dem Bereich des „Marientals“ und des „Tannenbergs“ kommende Oberflächenwasser direkt in den Gänsebach fließt. Weitere Umschlüsse von Straßeneinläufen vom Mischwasserkanal hin zum Gänsebach sind in Gemeinschaftsmaßnahmen zwischen ZWA und Stadt noch in 2015 vorgesehen.

Alles in allem sollen die erforderlichen Baumaßnahmen zur Entflechtung und Ableitung im Jahr 2016 durchgeführt werden. Es wird nach den bisherigen Planungen mit einem Wertumfang von rd. 500 - 600 T€ für den Entlastungskanal Kleingartenanlage und etwa 450 T€ für die Trennkanalisation der Seitenstraßen „Am Gänsebach“ gerechnet.

Stausberg
Geschäftsleiter ZWA Saalfeld-Rudolstadt

Reichl
Bürgermeister Stadt Rudolstadt