Wir beobachten seit Jahren, dass sich die klimatischen Verhältnisse und damit auch die Versorgung mit Trinkwasser verändert. In unserem Zweckverbandsgebiet arbeiten wir an einer stabilen und langfristig sicheren Versorgung. Wir setzen zahlreiche Maßnahmen zur Vernetzung der Gebiete und Nutzung von Quellen, Tiefbrunnen sowie Fernwasser um und sorgen damit für eine breiter aufgestellte Versorgungsstruktur. Dennoch müssen wir feststellen, dass sich in einzelnen Gebieten, in denen historisch eine gute Wasserqualität und auch Menge zur Verfügung standen gerade in 2022 eine deutliche Veränderung, aufgrund der anhaltenden Trockenheit, einstellt. Besonders betroffen sind Gebiete, die durch Quellen versorgt werden. Diese liegen in aller Regel in einer größeren Entfernung zu zentralen Versorgungssystemen. Damit kann eine deutliche Einschränkung der Versorgungssicherheit verbunden sein. Um die sich einstellenden Notlagen bestmöglich zu beherrschen, haben wir uns dazu entschieden, eine sogenannte Wasserampel einzuführen und der betroffenen Bevölkerung zu kommunizieren.
Betroffene Orte finden Sie in der Karte.🔗
Die zur Verfügung stehende Wassermenge reduziert sich aufgrund von entstehender und anhaltender Trockenheit deutlich. Das örtliche Wasserwerk wird bereits mit einer hohen Förderleistung betrieben. Mehr als 80 % der verfügbaren Wassermenge werden verbraucht.
Der Trinkwasserverbrauch liegt deutlich über dem Durchschnittsverbrauch.
Die Betriebszustände werden vom Bedienpersonal intensiver beobachtet und ausgewertet.
Die Reduzierung des Trinkwasserverbrauchs ist erforderlich!
Die häusliche Entnahme (Lebensmittelzubereitung, Körperpflege und WC-Nutzung) ist nicht davon betroffen.
Die Kapazitäten des örtlichen Wasserwerkes und die leitungsgebundene Fremdwasserzuspeisung decken die erreichten Spitzenwerte des Trinkwasserverbrauches nicht mehr ab. Der Wasserverbrauch erreicht (100%) bzw. übersteigt das örtliche Wasserdargebot. Die zur Verfügung stehenden Betriebsstände werden intensiver erfasst und ausgewertet.
Die Erhöhung der eigenen Fördermengen ist nicht mehr möglich. Der maximale Fremdwasserbezug ist erreicht. Der Fremdwasserbezug mittels mobilem Tankfahrzeug ist im Einsatz und stößt an die Kapazitätsgrenzen. Eine Zuspeisung aus anderen Versorgungsgebieten ist nicht möglich.
Zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung im Versorgungsgebiet und zur Vermeidung eines flächendeckenden Versorgungsausfalls, ist eine Reduzierung des Trinkwasserverbrauches zwingend notwendig.
Kunden werden daher eindringlich aufgefordert, ergänzend zu den Vorgaben von „GELB“, zusätzliche Regeln zu beachten:Kann der notwendige Versorgungsdruck und die notwendige Versorgungsmenge trotz maximaler Auslastung der zur Verfügung stehenden Wassermengen und Zuspeisungen einschließlich der Wassertransporte nicht mehr bereitgestellt werden, besteht ein Trinkwassernotstand.
Trinkwasser darf jetzt nur noch für den menschlichen Gebrauch wie Reinigung, Körperpflege oder die Zubereitung von Mahlzeiten genutzt werden.
Um all diese Entwicklungen zu vermeiden gilt allgemein, durch einen sparsamen Umgang mit Wasser werden die Umwelt und die technischen Anlagen geschont und die öffentliche Trinkwasserversorgung damit gesichert. Durch gemeinsames und verantwortungsvolles Handeln kann im Versorgungsgebiet ein Totalausfall verhindert werden.